Der begnadete mazedonische Pianist Simon Trpčeski, der durch sein Studium bei Boris Romanov und Lyudmila Romanova in die traditionelle Ästhetik der russischen klassischen Musik eingeführt wurde, verdankt seinen Mentor:innen eine besondere Vorliebe für Drama und Romantik. Obwohl er sich aktiv für die Förderung zeitgenössischer mazedonischer Komponisten einsetzt, ist er vor allem für seine Beherrschung des russischen Repertoires bekannt, seien es die explosiven Solostücke von Sergei Rachmaninow oder die Volkstänze in Dmitri Schostakowitschs Klavierkonzert Nr. 2. Trpčeskis Vielseitigkeit offenbart sich besonders, wenn sich sein Piano mit Eldbjørg Hemsings Geige in Edvard Griegs Violin-Sonate verwebt oder er Fryderyk Chopins „Trauermarsch“ gravitätisches Donnergrollen entlockt.