Reibeisenstimme, bissige Ironie, provokante Texte: Sobald Faber in die Gitarrensaiten greift, entwickelt sein ungewöhnlicher Sound ein packendes Eigenleben. Dass er für die Bühne geboren wurde, ist im Fall des Schweizers keine Plattitüde. Julian Pollina, wie Faber bürgerlich heißt, ist der Sohn des italienischen Liedermachers Pippo Pollina. Seine Karriere nahm er indes selbst in die Hand, finanzierte die erste EP „Alles Gute“ 2016 per Crowdfunding und traf sofort einen Nerv. Mit verlebt rauer Stimme, die den 1993 geborenen Musiker mindestens 20 exzessive Jahre älter klingen lässt, zerhackt er Stereotypen und schlüpft gerne in wenig sympathische Rollen. Geformt von scharfer Wortkunst verschmelzen dabei Themen wie Herzschmerz, Depression, Selbstzweifel und Eifersucht mit melodisch mitreißenden Poptunes, die mal an Balkan, mal an französische Chansons erinnern. Das Debütalbum „Sei ein Faber im Wind“ lotete 2017 ebenjene Balance zwischen Heiterkeit und Schwermut gekonnt aus, gefolgt von „I Fucking Love My Life“ (2019), das durch Streicher und Bläser noch intensiver klang. Musikalische Opulenz steht ihm gut, was Faber beweist, indem er bei jedem Album mit einer Ouvertüre einsteigt. Und nach dem 2020er-Gemeinschaftsprojekt „Ich liebe dich“ mit Sophie Hunger und Dino Brandão legte der Schweizer Musiker 2024 mit „Addio“ noch einen Zahn zu. Statt Balkan-Beats trieben nun Elektro-Rhythmen, Glissando-Geigen und arabische Klänge die provokante Wortpoesie an.
Woonplaats
Switzerland
Genre
Alternative
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