Ouça 5ive de Davido.
Davido
5ive
Álbum · R&B/Soul · 2025
„Five is freedom, unbound by borders/Rising by lifting others/The artist, the father; the man walking two worlds.“ („Fünf ist Freiheit, ungebunden von Grenzen / Sich erheben, indem man andere emporhebt / Der Künstler, der Vater; der Mann, der zwischen zwei Welten wandelt.“) Diese Worte, geschrieben und vorgetragen von der nigerianischen Dichterin Alhanislam, eröffnen nicht nur Davidos fünftes Studioalbum, sondern bieten auch Einblicke in die Gedankenwelt und Methodik eines Künstlers, der seit über einem Jahrzehnt an der Spitze der afrikanischen Musikszene steht. Davido versteht sein 2025 erschienenes Album „5ive“ als eine Art Siegesrunde – nicht nur für seine eigene Karriere, sondern für die gesamte zeitgenössische afrikanische Musikszene. „Es geht auf jeden Fall darum, die Langlebigkeit und den Weg, den wir zurückgelegt haben, zu feiern“, erzählt er im Gespräch mit Apple Music. „Es war eine lange, lange Reise. Das Genre Afrobeats befindet sich an einem unglaublichen Punkt. Allen geht es gut, von Südafrika über Ghana bis Nigeria. Es ist großartig, dass wir diese Kultur und diese Musik so weit gebracht haben: Wir haben unsere eigenen Kategorien bei den Grammys, bei den Billboard Awards, wir haben unsere eigenen Festivals, die besser besucht sind als die Festivals in Amerika. Das ist verrückt. Aufgrund der Natur von Afrobeats beschäftigen sich alle mit dieser Kultur und so treibt jedes Album das Genre weiter voran.“ Wie immer ist Davido darauf bedacht, die Kluft zwischen Kulturen und Sounds zu überwinden, und setzt noch mehr auf die klanglichen Fusionen, die sein 2023er-Album „Timeless“ geprägt haben. Die charakteristische Log Drum des südafrikanischen Amapiano erklingt auch hier wieder häufig. Dazu gesellen sich Fusionen aus karibischen und lateinamerikanischen Stilen – verwoben mit dem roten Faden des Afrobeats und cleveren Anspielungen auf afrikanische Klassiker. „Ich liebe es, verschiedene Welten mit meiner eigenen zu vereinen“, erklärt Davido. Das gelingt ihm hier durch Team-ups mit Victoria Monét, Shenseea, Tayc und Dadju. Wiederkehrende Gaststars wie Chris Brown, Musa Keys und die Producer Shizzi, Marvey Muzique und DJ Maphorisa, der aufstrebende jamaikanische Star 450 und einheimische nigerianische Helden wie ODUMODUBLVCK, Omah Lay und Chike sind ebenfalls mit an Bord. Hier spricht er über die wichtigsten Tracks aus „5ive“. „Anything“ Das ist ein Song, den man hört, bevor man bei einem Lauf bei den Olympischen Spielen startet. Oder bevor man beim Champions League-Finale den Platz betritt oder seine Jura-Abschlussprüfung schreibt. Es ist ein inspirierender Song, der dich zum Handeln motiviert. Abgesehen von den inspirierenden Dingen, über die wir auf dieser Aufnahme sprechen, betont er auch meine Langlebigkeit im Musikbusiness – wie lange ich schon dabei bin und wie lange ich es noch sein kann. Ich habe Künstler:innen kommen und gehen sehen, und ich bin immer noch hier. „Be There Still“ Grüße gehen raus an [Co-Producer] DJ Maphorisa, an Südafrika, an meinen Kumpel [Co-Producer] Marvey Muzique. Südafrika hatte schon immer einen besonderen Platz in meinem Herzen, denn neben Nigeria war Südafrika eines der Länder, die meine Musik akzeptiert und mich gefördert haben, mir Geld eingebracht und mich gebucht haben. „Be There Still“ handelt definitiv von meiner Langlebigkeit in diesem Geschäft, davon, wie lange ich schon dabei bin. Wo auch immer ich etwas verdienen kann, wo auch immer der Erfolg ruft, dort werde ich sein. Wo auch immer du Gutes siehst, wo auch immer du nach N***as an der Spitze suchst, dort wirst du mich finden. „Offa Me“ (feat. Victoria Monét) Wenn du mich fragst, wird es einer der größten Songs des Albums werden. Ich habe Victoria Monét 2024 bei den Grammys kennengelernt, und sie hat an diesem Abend drei Preise gewonnen. Sie war fantastisch. Und ich finde, dieser Song passt perfekt zu dem, was sie macht, und zu dem, was ich mache. „R&B“ (feat. Shenseea & 450) Ich liebe die Karibik und habe dort schon viele Shows gespielt. „R&B“ wurde von meinem Kumpel Jonn P produziert. Ich weiß, dass die Leute Shenseea kennen, aber viele bei mir zu Hause haben vielleicht noch nie von 450 gehört. Nun, er ist der Neue. Er ist der neue heiße Typ, der gerade durchstartet; er ist unglaublich. Ich freue mich darauf, ihn Afrika und allen anderen Ländern vorzustellen und unsere Welten miteinander zu verschmelzen. „Awuke“ (mit YG Marley) „Grüß mir Jamaika, YG Marley.“ Wie ich schon sagte, ich liebe es, die beiden Welten zusammenzubringen. Was mir an diesem Song besonders gefallen hat, war der Entstehungsprozess, das Schreiben des Songs und das Drehen des Videos. YG war zum ersten Mal in Nigeria – überhaupt in Afrika. Er kam zusammen mit seinen Onkeln und seinem Bruder, glaube ich. Ich liebe es, wenn diese Künstler:innen mich zu Hause besuchen und ich ihnen zeigen kann: „Yo, hier ist es gar nicht so schlecht.“ Verstehst du, was ich meine? Es ist irgendwie cool. Und jedes Mal, wenn sie da sind, wollen sie gar nicht mehr weg. „Holy Water“ (feat. Victony & Musa Keys) Musa Keys und ich [auch zu hören auf „UNAVAILABLE“ von 2023] – wir machen zusammen wahrscheinlich die größten Songs unserer Karriere. Für mich sind diese Leute nicht nur Songpartner:innen, sie sind eigentlich Familie. Nachdem Musa ein paar Ideen für den Beat eingebracht hat, haben Victony und ich den Song fertiggestellt. Die beiden sind zwei starke, hart arbeitende Typen, die gerade total durchstarten. Nichts ist falsch daran, von der jüngeren Generation zu lernen. Schau dir an, wie Drake das gemacht hat. Selbst DJ Maphorisa arbeitet immer noch mit neuen Producer:innen zusammen. Im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich nie ein Problem damit, mir etwas zeigen zu lassen. Wahrscheinlich bin ich deshalb so lange dabei. Nur weil ich in Stadien auf der ganzen Welt gespielt habe, heißt das nicht, dass ich nicht zuhören oder nichts mehr lernen kann. Ich bin also immer offen und fühle mich nie überlegen, denn die Musik ist größer als wir alle. Was wir zu erreichen versuchen, ist größer als wir alle. „Nuttin Dey“ Das ist ein typischer nigerianischer Song – sozusagen meine Version von „every little thing gonna be alright“ [aus Bob Marleys Hit „Three Little Birds“ aus dem Jahr 1977]. Wenn wir in meinem Land „nuttin dey“ sagen, bedeutet das „kein Problem“. Es bedeutet so viel wie: „Alles ist gut, alles ist chillig, alles ist schön.“ Das ist also die Stimmung dieses Songs. Und Grüße gehen raus an Selebobo, einen nigerianischen OG-Musikproduzenten, der eine Weile nicht mehr aktiv war und den ich in Amerika getroffen habe. Wir sind dann zurück ins Studio gegangen und haben den Song aufgenommen. „Titanium“ (feat. Chris Brown) Weißt du, was verrückt ist? Chris Brown ist auf meinen letzten vier Alben zu hören. Er ist wie ein Bruder für mich. Wenn du mit deinen Brüdern Musik machst, mit deiner Familie, die dir am Herzen liegt, dann funktioniert das einfach immer. Dieser Moment, als wir [2024] in Südafrika vor dem größten Publikum unserer Karriere aufgetreten sind … einfach verrückt. „Lately“ Kennst du das, wenn du traurige Songs singst, die aber so gut sind, dass du tanzen musst? Das Lied handelt von vielen Dingen, die ich durchgemacht habe – viel Lächeln trotz Traurigkeit –, und es sagt: „Gott, bitte rette mich. Ich muss für alle stark sein.“ Ich war schon in solchen Situationen, in denen ich mental nicht wirklich stark war, aber so tun musste, als wäre alles in Ordnung, damit es allen anderen gut ging. Es ist ein deprimierender Song, der einen echt mitnimmt. „Funds“ (feat. ODUMODUBLVCK & Chike) Ich erinnere mich, als sie mir das Sample [von Brenda Fassies Hit „Vuli Ndlela“ aus dem Jahr 1997] zum ersten Mal vorgespielt haben und ich dachte: „Wie sollen wir dem unseren Twist geben?“ Ich bin kein großer Fan von Sampling, aber Brenda Fassie zu samplen, ist legendär. Es war einfach unglaublich, zu sehen, wie wir zwei Welten zusammenbringen konnten. Ich bin Yoruba, Chike ist Igbo, und dann kommt noch Brenda Fassies [südafrikanischer] Touch dazu. Ich wusste von Anfang an, dass das funktionieren würde. „With You“ (feat. Omah Lay) Ich erinnere mich, als Kai Cenat [2024] nach Nigeria kam. Er war in einem Livestream, und dann habe ich ihn in meinem Auto mitgenommen. Und als wir da so saßen, fragte er: „Oh, was ist das für ein Song?“ Es war ein Lied von Omah Lay. Ich glaube, am nächsten Tag hat Omah Lay getwittert: „Wow, ich dachte, Davido hasst mich.“ Ich habe mich gefragt: „Hasst dich? Warum denkst du, ich hasse dich? Ich liebe deine Musik. Wovon redest du?“ Er meinte: „Oh“ – er wusste es nicht. Also sagte ich: „Yo, wir müssen ins Studio gehen.“ Ich stelle mein Ego nicht über meine Musik. Und ich weiß, dass dieser Song für mich unter den Top Drei ist. Also Grüße an Omah Lay. Ich habe das Gefühl, dass das ein großer Hit für uns werden wird.
instagramSharePathic_arrow_out