Sech
Tranki, Todo Pasa
Álbum · Latin Urban · 2024
„Im Moment genieße ich alles, was ich tue, als ob ich ganz neu anfangen würde“, erklärt Sech im Gespräch mit Apple Music. Der Sänger und Producer aus Río Abajo hatte seit dem 2021 erschienenen Album „42“ nichts mehr veröffentlicht. Doch nun, nach seinem Vertragsabschluss mit Rimas Entertainment – dem Label, bei dem auch Bad Bunny unter Vertrag ist –, erlebt der Panamaer eine beneidenswerte kreative Blüte. „Ich bin als Mensch gewachsen und habe gelernt, mich nicht auf die negativen Aspekte des Lebens zu konzentrieren“, sagt er. „Ich versuche zu atmen, besser zu werden und auf meine Gesundheit, meinen Geist und mein Herz zu achten. Das ist eine Phase der Reife.“
Sech greift auf „Picasso“ die progressiven Tendenzen des Neo-Reggaeton auf und ergänzt den futuristischen Rhythmus mit einem Sample von „Rosas“, der Pophymne der spanischen Band La Oreja de Van Gogh. Auf „1‑0“ erkundet er gemeinsam mit ELENA ROSE die Texturen des Afrobeat: Scharfe E‑Gitarrenlinien untermalen dabei die Lyrics über Liebeskummer.
Kurz vor seinem 31. Geburtstag hat Sech eine neue Definition für Erfolg gefunden. „Erfolg bedeutet für mich, dass mir alle – Gott sei Dank – Respekt entgegenbringen“, betont er. „Es gibt Künstler:innen mit Millionen von Streams, die aber nicht respektiert werden. Das ist mir am wichtigsten. Um Menschen mit einem Song zu erreichen, braucht es nicht nur harte Arbeit, sondern auch Herz und Gefühl.“ Im Folgenden analysiert Sech vier zentrale Tracks vom Album „Tranki, Todo Pasa“.
„Chiste JAJA“
Das ist ein sehr cooler Song, und ich mag die Aussage des Textes. Wenn jemand dich enttäuscht und sich dann entschuldigt, ist es schon zu spät. Dafür ist mehr nötig, denn in diesem Moment fühlt sich alles wie ein Scherz an. Musikalisch ist es eine ungewöhnliche Mischung. Der Track enthält Electronic, House und Mambo, da wir auch Liveinstrumente aufgenommen haben. Es ist eine Verschmelzung vieler Elemente.
„Picasso“
Ein ikonischer Text: „Ni aunque fueras Picasso en su vida pintas“ [„Nicht einmal als Picasso würdest du in ihrem Leben vorkommen“]. Ich liebe die Drums. Ihr Flow erinnert mich an die Zeit, als „Te Boté“ herauskam – ein anderer Reggaeton-Stil. Ich bin der Producer meines eigenen Materials. Ich mache fast alle meine Songs und auch die Instrumentals selbst – seit der Zeit, in der ich angefangen habe, bis heute.
„1‑0“ (mit ELENA ROSE)
Ein unglaublicher Afrobeats-Track. Ich hatte ihn schon 2021 gemacht, aber ich habe mich damals verzettelt, und erst jetzt hatte ich die Gelegenheit, ihn zu veröffentlichen. Ich verfolge nicht unbedingt ständig alles, was in der Musikszene passiert. Es gibt nur mich, und das war’s. Ich bin fasziniert von diesem Lied. ELENA ist eine meiner Lieblingskünstler:innen.
„Tus Labios“ (mit Beéle)
Das Stück erschien in einer schwierigen Zeit in meinem Leben. Es erzielte damals zwar viele Streams, aber ich war nicht wirklich präsent, und ich hatte das Gefühl, dass es noch weiter hätte gehen können. Und jetzt, da sich mir die Möglichkeit bot, den Song mit in diese neue Phase meiner Karriere zu nehmen, habe ich einen Remix davon gemacht. Ich habe großes Vertrauen in ihn. Er ist einer meiner Lieblingssongs. Außerdem wollte ich ihn mit Beéle hören, einem Talent, das ich liebe. Was auch immer am Ende passiert, liegt in Gottes Händen – und in denen meiner Fans. Als Künstler:innen machen wir Musik und geben unser Bestes. Dann entscheiden die Leute, was funktioniert oder nicht. Das Urteil fällt erst am Schluss.