Raphaël Pichons Pygmalion-Ensemble, unterstützt von der charismatischen Kunstfertigkeit des Baritons Stéphane Degout, entfesselt die turbulenten Emotionen einer Musik, die in einer Phase sozialer Veränderungen und politischer Unruhen komponiert wurde. Ihr phänomenales Album taucht tief ein in die Traumzustände und Albträume der deutschen Romantik des frühen 19. Jahrhunderts. Es war eine Zeit, in der das Sentimentale und das Übernatürliche oft aufeinanderprallten und ausdrucksstarke Funken erzeugten. Die Auswahl verwebt Arien aus Franz Schuberts dramatischen Werken, darunter das unvollendete Oratorium „Lazarus“ und die Oper „Alfonso und Estrella“, mit den beiden Sätzen seiner „Sinfonie in h-Moll“, die auch als „Die Unvollendete“ bekannt ist. Hinzu kommen schaurig-schöne Arien aus Carl Maria von Webers „Oberon“ und „Euryanthe“. Die abschließende Reihe von Liedern, darunter Schuberts erhabenes „Ave Maria“ und „Hier ist die Aussicht frei“ aus Robert Schumanns „Szenen aus Goethes Faust“, bietet Hoffnung auf ewige Erlösung von irdischen Sorgen und Schmerzen.