Eine Gesamtdarbietung seiner „h‑Moll-Messe“ erlebte Johann Sebastian Bach selbst wohl nie, erst im 19. Jahrhundert wurde die Komposition erstmals aufgeführt. Heute gilt sie als eines der Großwerke Bachs und der Kirchenmusik im Allgemeinen. Raphaël Pichon und sein Ensemble Pygmalion unterstreichen das mit ihrer lichtdurchfluteten Interpretation noch einmal. Pichon, bekannt für seine wohlüberlegten und historisch informierten Einspielungen, verleiht dem Werk, das sich mit den Mysterien von Menschwerdung und Tod auseinandersetzt, mehr als nur einen Hauch von Ehrfurcht und Klarheit. Sein 2006 gegründetes Ensemble beschäftigt sich seit Langem mit den musikalischen roten Fäden, die sich durch die klassische Musik, vor allem aber den Barock ziehen. Es überzeugt sowohl stimmlich als auch in Bezug auf die Instrumentalarbeit.